Auszüge aus dem Computerlogbuch der USS Sievert über den Vorfall von TGLC 8954 III
(Diese Informationen sind für Sternenflottenoffiziere bis zum Commander auf Anfrage zugänglich, ab Captain auch ohne Anfrage)
Sternzeit 87601,1 (08.08.2410, 10 Uhr) kommandierender Offizier Captain Matril
Wir sind soeben bei TGLC 8954 III angekommen, kontaktierten die Ausgrabungsstätte. Das archäologische Team war überraschend abweisend, ich fand das verdächtig und schickte Lt. Commander Tiral zusammen mit einem Sicherheitsteam zur Oberfläche. Wir erwarten jeden Moment ihre Antwort.
Sternzeit 87601,52 (08.08.2410, 13:23) Uhr Automatischer Logbucheintrag
1. Offizier Commander Jake Ephraim Gaston übernimmt stellvertetend das Kommando über die USS Sievert.
Sternzeit 87602,88 (09.08.2410 1:12) stellvertretender Captain Jake Gaston
Wie sich herausstellte war wenige Stunden bevor wir hier ankamen ein klingonisches Außenteam heruntergebeamt und hatte die Archäologen gezwungen ein offenbar wertvolles Artefakt mit Gewalt zu bergen welches sie vorsichtig über die nächsten Monate ausgraben wollten.
Bevor wir das Außenteam zusammen mit dem Archäologen hochbeamen konnten, enttarnte sich ein klingonischer Schlachtkreuzer in unserer Nähe.
Während der Captain noch versuchte zu verhandeln, meldete sich das Team von der Oberfläche. Eine gewaltige Explosion stehe bevor, und wir müssten sofort alle hochbeamen. Wir konnten auf dem Bildschirm sehen, wie der klingonische Commander von seinem Team dieselbe Nachricht erhielt.
Der Captain schlug dem klingonischen Captain vor die Feindseligkeiten vorübergehend einzustellen um beide Teams von der Oberfläche zu beamen. Es blieben nur Sekunden Entscheidung und der Klingone, ein Captain namens Br‘trok stimmte zu.
Wir senkten unsere Schilde und transportierten unsere Leute und das Ausgrabungsteam zur Sievert. Der klingonische Schlachtkreuzer dagegen eröffnete das Feuer. Ihr Außenteam auf der Oberfläche des Planeten verbrannte in dem Inferno.
Ein klingonischer Torpedo traf unsere Warptriebwerke, ein anderer zerfetzte die Brücke. Zwei Salven ihrer Kanonen beschädigten unsere Waffen. Erst dann konnten unsere Schilde mit stark verminderter Wirkung wieder aufgebaut werden. Captain Matril wurde schwer verwundet und ich übernahm das Kommando über das Schiff.
Ich kontaktierte die Klingonen, doch sie hatten nur Spott für ihren Wortbruch übrig und weigerten sich das Feuer einzustellen.
Aufzeichnung Beginn
Sternzeit 87601,53 (08.08.2410 13:25)
Auf der Aufzeichnung sieht man einen geteilten Bildschirm. Auf der linken Seite ist die Ansicht der Brücke der USS Sievert. Die Brücke ist in dichten Rauch gehüllt, Löschmannschaften versuchen Feuer unter Kontrolle zu bekommen, Kabel hängen von der Decke und im Hintergrund wird ein Körper von Sanitätern in den Turbolift getragen.
Auf der rechten Seite sieht man einen selbstgefällig und sadistisch grinsenden Klingonen und hinter ihm die Brücke eines klingonischen Schlachtkreuzers.
Auf der linken Seite füllt nun ein Gesicht das Bild aus, es ist ein jüngerer Jake Gaston mit den Rangpins eines Commanders. Seine Haare sind zerzaust und aus einer Platzwunde am Kopf rinnt Blut seine Stirn hinunter.
„Sie haben uns ihr Wort gegeben! Sie haben ihre eigenen Leute geopfert und ihr Wort gebrochen.“
„Ich muss kein Wort halten, das ich einem petaQ gegeben habe! Übergeben sie uns das Artefakt oder wir vernichten ihr Schiff.“
„Stellen sie das Feuer ein, wir können darüber doch vernünftig…“
Der Klingone wendet sich seiner Crew zu: „BaH!“
Aufzeichnung Ende
Die Lage sah schrecklich aus, uns fehlte die Möglichkeit zu fliehen, da sie uns bei Impulsgeschwindigkeit mühelos folgen konnten und unsere Waffen waren bereits zu schwer beschädigt um uns verteidigen zu können. Das Artefakt war auf der Planetenoberfläche und vermutlich verloren, ich hatte keine Verhandlungsmasse.
Ich entschied mich, den Spieß umzudrehen und zu pokern. Ich befahl Chefingenieur Peters unsere Waffen und Transporter so zu sabotieren, dass es aussähe als wären sie durch feindliches Feuer beschädigt worden. Wie ich vorhin erfuhr erhielt er irgendwoher ein klingonisches Disruptorgewehr und feuerte damit auf leicht auszutauschende Komponenten sobald ihre nächsten Salven unser Schiff trafen, was für die Klingonen im Eifer der Schlacht wie Gefechtsschaden aussehen musste.
Aufzeichnung Beginn
Sternzeit 87601,60 (08.08.2410 14:01)
„Klingonisches Schiff. Die USS Sievert ergibt sich. Stellen sie das Feuer ein!“
„Schicken sie das Artefakt herüber!“
„Woher weiß ich, dass sie uns dann nicht vernichten?“
Der Klingone fletscht die Zähne: „Wollen sie sagen, ich würde mein Wort nicht halten?“
Commander Gaston wirft einen irritierten Blick an eine Person außerhalb der Kamera.
„Unsere Transporter sind beschädigt. Wir senden ihnen die Koordinaten des Artefakts.“
„Wir schicken jemanden.“
Aufzeichnung Ende
Während die Klingonen ihre Schilde senkten um Truppen herüberzubeamen, beamten wir einen präparierten Photonentorpedo direkt in den klingonischen Maschinenraum. Das beschädigte sowohl ihren Impulsantrieb als auch Warpantrieb.
Die Ingenieurmannschaft vollbrachte wahre Wunder und wir konnten trotz schwerer Schäden mit Dreiviertelimpuls vor den Klingonen in das nahegelegene Asteroidenfeld fliehen. Bei der Flucht wurden wir noch von einem weiteren Torpedo und einer Disruptorsalve getroffen. Wir hatten noch keine Zeit unsere Verluste zu zählen aber sie werden hoch sein.
Ich habe heute eine wichtige Lektion über Klingonen gelernt. Die Crew hat übermenschliches geleistet und es grenzt an ein Wunder, dass wir alle noch leben. Die klingonischen Enterkommandos sind noch nicht besiegt. Wie es aussieht bauen sie so etwas wie eine provisorische Basis auf Deck 10 im Casino. Sie kämpfen verbissen vor allem da es für sie nun keine Fluchtmöglichkeit und keinen Nachschub gibt.
(Diesem Eintrag folgen zahlreiche Todesmeldungen verschiedener Besatzungsmitglieder darunter die folgende)
Sternzeit 87609,63 (11.08.2410, 12:19) Leitender medizinischer Offizier Doktor Jôtraad
Soeben ist Captain Matril verstorben. Zeitpunkt des Todes ,60806 (12:10). Todesursache: schwere Kopfverletzung und Verbrennungen.
Sternzeit 87613,0 (12.08.2410, 18 Uhr) stellvertretender Captain Jake Gaston
Vier Tage hat es gedauert die klingonischen Enterkommandos zu besiegen. Es waren höllische vier Tage.
Wir können jetzt die Höhe der Verluste beziffern. Bei den ersten Angriffen sind 127 Crewmitglieder getötet worden, noch einmal 84, vor allem von der Sicherheit, starben im Kampf gegen die Enterkommandos.
Captain Matril starb trotz größter Bemühungen von Doktor Jôtraad 47 Stunden nach dem Angriff der Klingonen. Ich habe offiziell das Kommando und Lt. Commander Tiral zum ersten Offizier ernannt.
Noch können wir uns vor den Klingonen verstecken, vor allem weil wir unsere Energiesignatur maskieren und so wenige Systeme wie möglich benutzen. Überall ist es dunkel, die Replikatoren benutzen wir nur in Notfällen und auf mehreren Decks haben wir sogar die Lebenserhaltung abgestellt. Die Temperatur ist gesenkt, es ist auf dem ganzen Schiff eiskalt außer im Maschinenraum wo es dank der heruntergefahrenen Umweltkontrollen unerträglich heiß ist. Wenigstens hält das die Mannschaften auf Trab. Es scheint sogar als würde jeder leiser und vorsichtiger sprechen als könnte ein zu lautes Wort den Klingonen unsere Position verraten.
Passive Scanner zeigen, dass die Anzahl klingonischer Schiffe die nach uns suchen auf mindestens acht gestiegen ist. Sie suchen nahegelegene Systeme ab, ich glaube der einzige Grund warum sie uns nicht längst gefunden haben ist der, dass sie nicht glauben können dass wir uns in diesem Asteroidenfeld verstecken, nur eine halbe Astronomische Einheit von der Position der Schlacht entfernt.
Chefingenieur Peters glaubt, dass er frühestens morgen früh die Triebwerke am Laufen haben wird. Die von ihm sabotierten Waffensysteme waren einfach zu reparieren, für die Reparatur des vorderen Torpedowerfers benötigen wir ein Raumdock. Phasorbank 1 läuft auf 66% und 2 auf 75%. Mehrere Sektionen auf multiplen Decks sind dekomprimiert und wurden abgeschottet. Ich bin stolz zu melden, dass die Crew vorbildlich angesichts unserer Lage funktioniert. Sollten wir das überleben schlage ich jeden für eine Belobigung vor.
Ich habe heute Morgen zur Crew gesprochen und ihnen gesagt, dass wir alle nach Hause kommen wenn wir uns anstrengen. Ich hoffe ich kann dieses Versprechen halten.
Sobald die Triebwerke laufen habe ich vor in das Beta-Ultanor-System zu reisen. Wenn wir uns bewegen werden die Klingonen sehen, wo wir sind aber die dortigen gravimetrischen Verzerrungen werden uns verbergen sobald wir in das System eindringen. Von dort versuche ich zum Kelnug-Nebel zu gelangen. Darin können wir wochenlang mit dem Klingonen Katz und Maus spielen.
Sie stören unseren Subraumfunk, darum können wir keinen Kontakt zum Sternenflottenkommando aufnehmen. Ich habe eine Subraumbarke mit unserer bisherigen Geschichte ausgelegt. Falls wir es nicht schaffen und die Klingonen die Barke nicht entdecken, wird sie ausführliche Informationen über unsere Situation an das Sternenflottenkommando senden, damit sie wenigstens wissen was mit uns geschehen ist.
Sollten sie dies lesen weil sie die Barke entdeckt haben, und wir es nicht geschafft haben sagen sie Amanda… sagen sie ihr… (Pause ehe der Eintrag endet)
(…)
Sternzeit 87840 (03.11.2410, 15 Uhr) stellvertretender Captain Jake Gaston
Wir hatten erst jetzt genug Ruhe herauszufinden, warum es eine Explosion bei der Ausgrabungsstätte gab, es stellte sich heraus, dass [die folgenden Zeilen sind vom Sternenflottenkommando als Geheim eingestuft].