Computerlogbuch U.S.S. Machariel

  • Computerlogbuch der U.S.S. Machariel,
    Captain Crajis Warren,
    Sternzeit: 93337.3194


    Nach fast zwei Monaten im Einsatz haben wir heute den formellen Aufhebungsbefehl erhalten und setzen nun wieder Kurs auf Deep Space 12. Diese Mission verlief anders als ich es erhofft hatte, blieb jedoch letztendlich unter meinen Erwartungen. Zugegeben, Teil einer Erstkontakt-Delegation zu sein ist eine Gelegenheit die nicht vielen Sternenflottenoffizieren zuteil wird. Aber unterm Strich ist es eine weitaus weniger romantische Erfahrung, als es den Anschein machen sollte.


    Ich habe die Berichte über die Lukari und der mutwilligen Destabilisierung ihrer Sonne gelesen, aber die Details dieser Akten sind noch immer weitestgehend unter Verschluss. Was auch immer die Tholianer hier getrieben haben mögen, die Sternenflotte scheint nicht zu wollen, dass es die Öffentlichkeit erfährt. Selbst Flaggoffiziere erhalten nur begrenzten Zugang. Nun ja, nicht mein Problem.
    Die Tholianer scheinen hier jedenfalls fertig zu sein. Wir haben das ganze System mehr als vier Wochen lang kartographiert, Proben gesammelt, den Nebel analysiert und jede Menge schöner Bilder geschossen. Nicht einmal sind wir dabei auf Tholianer gestoßen… Oder auf sonst jemanden.
    Das System lässt sich gelinde gesagt als unspektakulär bezeichnen. Ein S2 B1V-Stern und eine Handvoll Gasriesen, umkreist von ein paar Monden. Keine bewohnbaren Planeten innerhalb der habitaten Zone – mal abgesehen von dem Lukari-Mond. Eine gute Gelegenheit für die Frischlinge von der Akademie, sich einmal ordentlich auszutoben. Für einen erfahrenen Sternenflottenoffizier gibt es allerdings weitaus interessantere Orte. Eine alte Raumsonde aus der frühen Epoche der Lukari-Raumfahrt war das spektakulärste, was wir hier draußen finden konnten. Wir haben alle Daten heruntergeladen, die sie gesammelt hat und das Paket dann an die Diplomaten übermittelt. Ein kleines Geschenk für Lukari. Keine Ahnung, ob sie es zu würdigen wussten…


    Uns selbst, wie auch den anderen Schiffsbesatzungen der Delegation, wurde der Zutritt zu ihrer Heimatwelt leider verwehrt. Bedauerlich, denn es hat die Motivation maßgeblich nach unten gezogen. Dem Diplomatischen Corps ist die ganze Sache offenbar noch zu heikel und die Ferengi scheinen auch noch ihre Hände im Spiel zu haben. Was nicht weiter überraschen sollte. Wir mussten uns also auf das Sammeln von Daten beschränken und haben sehnlichst das Ende der Mission erwartet. Immerhin konnten wir die Zeit nutzen, um ein paar überfällige Systemwartungen nachzuholen. Einige der neuen Modifikationen arbeiten noch immer nicht einwandfrei und es hat den Anschein, als würden mit jeder Kinderkrankheit die wir ausmerzen, zwei neue hinzukommen. Nichtsdestotrotz ist die Crew begierig, wieder nach Hause zu fliegen. Wenn ich der Korrespondenz und den Nachrichten glauben darf, ging es dort in den letzten Wochen drunter und drüber und die Gerüchteküche brodelt. Höchste Zeit also für einen ausgedehnten Landgang – und sei es nur um sich zu vergewissern, dass die Station immer noch da ist.


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  • Computerlogbuch der U.S.S. Machariel
    Captain Crajis Warren
    Sternzeit: 96075.6


    Nachdem wir mehrere Monate mit Routineaufgaben verbracht haben, erhielt die Machariel gestern ihre neuen Befehle. Wir werden in eine Task Group integriert und einmal mehr ins Grenzgebiet aufbrechen.


    Der Feldzug der Hur'q im Beta-Quadranten hat deutliche Spuren entlang des Hromi-Clusters und im Aldebaran-Sektor hinterlassen. Neben den tragischen Verlusten von Schiffen und Kolonien hat insbesondere unsere Infrastruktur gelitten. Navigations- und Kommbarken haben die Aufmerksamkeit der Hur'q auf sich gezogen und wurden entweder beschädigt oder komplett zerstört. Und wenngleich die größten Baustellen bereits abgefertigt wurden, gibt es noch immer eine beachtliche Lücke in unserem Überwachungs- und Kommunikationsnetz.


    Unser Auftrag ist es, dieses zu schließen und mehrere neue Bojen auszusetzen. Die Machariel wird in diesem Moment mit dem notwendigen Equipment beladen. Angeführt werden wir bei diesem Einsatz von der U.S.S. Farpoint, welche im vergangenen Monat die Lücken im Netz kartographiert hat. Die Farpoint wird von Captain Thain befehligt - meinem ehemaligen ersten Offizier. Ich freue mich bereits auf das Wiedersehen und bin neugierig, wie sie sich auf ihrem neuen Kommando entwickelt hat.


    Laut vorliegenden Berichten haben bereits einige Piratengruppen und andere kriminelle Banden begonnen, die Situation auszunutzen und sich über die angeschlagenen Kolonien, beziehungsweise deren Frachtschiffe her zu machen. Wenngleich wir dort draußen auf nichts treffen sollten, womit die Machariel nicht fertig wird, hat uns das Oberkommando ein weiteres Schiff zugewiesen. Die U.S.S. Tyrfing wird uns begleiten und falls nötig Rückendeckung geben. Nach Abschluss des Einsatzes wird sie im Sektor verbleiben und die gefährdeten Handelsrouten patrouillieren.


    Die Tyrfing gehört zur Prometheus-Klasse - ein wenig übertrieben, nur um ein paar Piraten abzuschrecken. Aber wenngleich Admiral Campbell es nicht laut ausgesprochen hat, ist es offensichtlich, dass das Schiff vor allem ein Statement an die Romulaner darstellt, welche an dem vergangenen Feldzug ihre Mitschuld tragen. Die Sternenflotte wird in Zukunft deutlich aufmerksamer auf die Bewegungen an der Grenze achten.


    Unser Abflug vom Raumdock der Erde ist für 2100 Stationszeit angesetzt. Die Verladung geht zügig voran und der Großteil der Besatzung ist bereits an Bord, weshalb ich zuversichtlich bin, dass der Zeitplan eingehalten wird. Das Schiff ist in tadellosem Zustand, die Crew bei bester Gesundheit und die Moral gut. Ideale Vorraussetzungen für einen dreimonatigen Einsatz.


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  • Computerlogbuch der U.S.S. Machariel
    Captain Crajis Warren
    Sternzeit: 96177.2


    Das Oberkommando hat soeben unseren Einsatz im Hromi-Cluster ausgesetzt und die Machariel in den Ba'aja-Sektor beordert. Wir haben den Auftrag, die Situation auf Allatu außerhalb des Velona-Systems zu beobachten und als Auffangbecken für mögliche Flüchtlinge zu fungieren, die es noch aus dem System schaffen könnten. Darüber hinaus sind Informationen wie Anweisungen spärlich.


    Wir werden einen Zwischenstopp auf Deep Space 12 einlegen und dort hoffentlich die Bojen und Vermessungstechnik, die noch immer unsere Lagerräume füllen, zwischenlagern können. Danach geht es unverzüglich weiter in das Krisengebiet.

    Die Tyrfing wird uns zur Station begleiten, allerdings ist sich Campbell noch unschlüssig, ob uns das Schiff auch in den Ba'aja-Sektor eskortiert. Der Auftritt eines Kampfschiffes könnte die Situation unnötig anheizen. Tatsächlich bin ich mir selbst nicht sicher, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Anhand der vorliegenden Informationen erscheint es mir unverständlich, dass die Flotte nicht direkt interveniert.


    Möglicherweise erfahren wir auf Deep Space 12 mehr.


    Eintrag beendet.